Das Haus Kortmann

Roxels Gaststätte war über Jahrhunderte Werkstatt und Schänke. Erstmals Erwähnung findet die Hausstätte Egbert (Haus Nummer 23, jetzt Pantaleonstraße 10) in einer Steuerliste im Jahr 1498! Die Roxeler Egberts wohnten stets am St.-Pantaleon-Kirchhof. Im November 1591 fiel ihre Wohn- und Arbeitsstätte einem Brand zum Opfer, der auch sämtliche Häuser rings um den Kirchhof zerstörte. Laut einer Niederschrift des Jahres 1717 zerstörte abermals ein Dorfbrand das Egbertische Haus. Spätere Heberegister zeigten, dass die Geschädigten ihre Häuser wieder aufgebaut hatten.

„Wenn unsere edle Kunst nicht wär,
Wo kämen dann die Fässer her,
Drin Bier und Brandwein zu verschließen,
Die froh wir durch die Gurgel gießen“

Ein mit Vornamen und mit Berufsbezeichnung genannter Besitzer der Egbertstätte am St.-Pantaleon-Kirchplatz ist in der Roxeler Wirtliste des Jahres 1817 aufgeführt. Es heißt dort: „Bernhard Egbert schenkt Branntwein aus, ist sonst Böttcher“. Ein im Jahre 1818 in der Bürgermeisterei Roxel angelegtes Verzeichnis der Roxeler „Gast – und Schenkwirte“ nennt aus dem Jahre 1835 drei Gastwirte „Anton Beyer (heute Hagedorn), Gerhard Hille (heute Brintrup) und Anton Leuvering (heute Roxeler Faß)“. Als Schenkwirte sind aufgeführt: Egbert, Messing und Wessendorf. Schenkwirt Egbert (Johann) war 1835 hauptberuflich Fassbinder, 69 Jahre alt.

Die zunächst nur zusätzliche Tätigkeit der Egberts als „Schenkwirt“ ist schriftlich erst ab 1817 überliefert . Doch wird der 1817 als „Fassbinder und Schenkwirt“ bezeichnete Johann Egbert gewiss schon weit früher den Ausschank gekannt haben, zum mindesten gegenüber den in seiner Böttcherwerkstatt recht häufig erscheinenden Kunden.

Die Reihe der Egberts reicht bis in unser Jahrhundert. Sie erlischt mit dem Tod des Fassbinders und Schenkwirtes Anton Egbert. Seine Witwe verkaufte das Haus Nummer 23 an Franz Günnewig und bezieht selbst das schräg gegenüber am Anfang der Havixbecker Straße gelegene zweite Egbertische Haus (später Tendahl). Franz Günnewig starb bereits 1909.

Die Gaststätte übernahm Johannes Gr. Kortmann, Sohn des mit der Familie Günnewig verwandten Roxeler Hofbesitzers Große Kortmann. Nachfolger wurde sein Sohn Paul Kortmann. Ihm folgte sein Sohn Reinhard Kortmann und schließlich folgte ihm sein Sohn Christian Kortmann mit der vierten Generation.

Seit 1909 erfuhr das Haus Nr. 23 manche Umbauten und Erweiterungen. Angefangen vom Umbau der alten Egbertischen Tenne (mit dem großen Tennentor) zum Gasthaussaal bis zur Erneuerung der Außenfront in Fachwerk. Im Jahre 2000 wurden der Gastraum und der Saal umgebaut.

Letzte Neugestaltung im Jahre 2014. Modernisierung und Neugestaltung der Toilettenanlage, Modernisierung des Saales und bodentiefe Fenster sowie 2020 Vergrößerung der Küche.

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Kortmann